top of page

Orgeln im Institut

für Kirchenmusik

Michael Bernecker

Johann-Simon-Buchholz - Orgel

Wie bereits erwähnt, wurde der Berliner Orgelbauer Johann Simon Buchholz (vermutlich gemeinsam mit seinem Sohn Carl August) 1822 beauftragt, eine Orgel für das Institut zu bauen. Seine Werkstatt befand sich zum Ende seines Lebens in der Kleinen Hamburger Straße/Ecke Auguststraße. Die Söhne Carl August und Carl Friedrich Simon (Friedrich Simon arbeitete einige Jahre in der Pariser Werkstatt des Aristide Cavaillé-Coll) führten den Betrieb nach seinem Tode 1825 weiter.

Unter den Musterdispositionen, die August Wilhelm Bach in seiner Schrift: „Kurze Geschichte und Beschreibung der Orgel in Hinsicht Ihrer Structur hauptsächlich nach den Grundsätzen eines Wagner, Marx u. Buchholz. Nebst einer alphabetisch geordneten Beschreibung sämtl. Orgelpfeifen [Orgelregister] u. begleitet von einigen zweckmäßig befundenen Dispositionen“ wird unter No. 2 aufgeführt:(1)

„Disposition für eine Orgel von 13 Stimmen mit 2 Manualen u. Pedal

(nach welcher das Orgelwerk im Musikinstitute des Königl. Ministerii erbaut worden)

Bildschirmfoto 2022-10-20 um 22.14.27.png

                                                                                                    nebst einer Manual u. einer Pedal Koppel.

Der Erbauer dieser Orgel ist J. C. Buchholz u. von demselben im Jahre 1822 aufgestellt worden.“

Nach Fertigstellung dieser Orgel schreibt Zelter in seinem Orgelabnahmebericht(2) vom 26.4.1822:

Bildschirmfoto 2022-10-17 um 21.28.20.png

Abb. 1 (3) und Abb. 2 (4)

„Auf Euer Hochwohlgeboren Ersuchen habe [ich] das vom Orgelbauer Buchholz für das Lokal des musikalischen Lehrinstituts, Behrenstraße No. 67 neu erbaute Orgelwerk von 13 klingenden Stimmen, zwey Manualen (jedes zu 54 Tasten) und einem Pedale zu 27 Tasten, im Beyseyn des Herrn Musikdir. Bach versucht und untersucht.

Die beyden Blasebälge sind, so viel sich äußerlich erkennen läßt, von gutem Holze und reinlicher Arbeit; windfest und bequem gelagert.

Das Nehmliche kann von den Windladen gelten welche jetzt mit Pfeiffen bedeckt, nur aus der Wirkung zu beurtheilen sind. Bey der Probe mit verschlossenen Registern hat sich nichts dagegen erinnern lassen. Herr M.D. Bach, der seit mehreren Jahren eine vorzügliche Kirchenorgel bedient und dieses Werk spielen, darauf unterrichten u über die Construktion der Orgeln nachweisend werden wird, kann sich hierbey am besten vernehmen lassen, indem er die Bälge und Windladen offen gesehen hat.

Das erste Gesetz der Orgel ist: Die Zubereitung und der oekonomische Verbrauch des Windes. Nach alter fester Regel soll der erste niedergetretene Balg den Hauptkanal hinlänglich füllen. Der zweite niedergetretene Balg soll seinen Athem nicht eher hergeben bis sich der vorige zu entladen anfängt. Eine solche Lungenprobe wollte sich nicht vollkommen bewähren indem beyde Bälge zugleich liefen und es daher scheint, daß der erste Balg nicht vermögend ist das 13stimmige Werk zu bekräftigen.

Der Ton des Instruments ist vorzüglich, sowohl im Ganzen als in einzelnen Stimmen und gegen die Disposition für Ort und Stelle, wüßte [ich] nichts zu erinnern.

Klaviaturen und Registerzüge sind von leichter Behandlung u das Pedal besonders zu loben. Pfeiffen von Metall u Holz sind reinlich gearbeitet u bequem gelagert. Tischler- und Schlosserarbeit sind gut und nur zu erinnern, daß vielleicht Nöthig seyn wird die Fenster der Pedalkammer mit äußeren Jalousieen zu versehen, damit die Sonne nicht schädlich auf die Bälge wirke; aus welchem letzteren Falle insgemein die bedeutendsten Reparaturen entstehen.

 

Berlin den 26 April 1822

Prof. Zelter“

 

Zelter berichtet in seiner gutachterlichen Stellungnahme von insgesamt 13 Registern. Nachweislich hat die Buchholz/Dinse-Orgel, die heute in Petkus steht, auf den originalen Windladen für die beiden Manuale Platz für 6+3 Register. Der technische Aufbau der Windladen, die typische Ausformung der Registerschwerter für den Angriff an den Schleifen, die Schleifen in der rechteckigen Form (Keilschleifen kennen wir erst ab den 1830er Jahren), die Klaviaturbacken, die Reguliervorrichtungen über den Manualen und die Bauweise der Koppelanlagen sprechen insgesamt in der Tat für Johann Simon Buchholz. 

Abb. 3 (5)

Manual- und Pedalumfang stimmen mit den Angaben des Gutachtens von Zelter überein. Vermutlich wurde mit dem Registerzug ‚Glocke‘ die Posaune 16‘ gezogen, die in Petkus nicht vorhanden ist. Es ist möglich, dass Buchholz die Posaune 16‘ auf eine separate Lade baute, vergleichbar jener Pedalzunge in der Hardenberger Orgel aus dem Jahre 1817. Es ist anzunehmen, dass Dinse diese 16‘-Pedal-Zunge in einer anderen Orgel verbaut hat.

 

Die Buchholz-Orgel kostete gemäß Schlussrechnung(6) 796 Reichsthaler. Hierzu lesen wir in einem Schreiben(7) vom 11. Juni 1822:

 

„Berlin, den 11ten Juni 1822.

An

Die General-Kasse des Ministeriums der Geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten.

 

Die [General-Kasse] wird hierdurch angewiesen, dem Orgel-Baumeister-Buchholtz hieselbst die ihm, nach richtiger von dem Musik-Director Bach bescheinigten Ablieferung des für das musikalische Lehr-Institut hieselbst gefertigten Orgelwerks und dazu gehörigem Modelle, accordmäßig(8) annoch zustehenden = DreihundertAchtundNeunzig Thaler = gegen Quittung auszuzahlen, und als Vorschuß zu berechnen, bis der Ersatz aus dem für das Institut auszurechnenden Fonds geleistet werden kann.

 

Berlin pp

Ministerium

An

den H. Orgel-Baumeister J[ohann]. S[imon]. Buchholtz Hieselbst

Dem [J.S. Buchholz] wird hierdurch auf seine Eingabe vom 9ten d. Mts. eröffnet, daß nachdem die richtige Ablieferung des von Ihnen für das musikalische Lehr-Institut angefertigten Orgelwerks und der dazu gehörigen Modelle, von dem Herrn MusikDirector Bach bescheinigt worden ist, die General Kasse des unterzeichneten Ministeriums heute Anweisung erhalten hat, die ihm darnach contraktmäßig noch zustehenden 398 rth gegen Quittung auszuzahlen.

Berlin pp“

Weiterhin heißt es:(9)

 

„Das Orgelwerk für das musikalische Lehr-Institut hieselbst betreffend.

Nachdem gegen Ende des April das Orgelwerk, dessen Anfertigung für das musikalische Lehrinstitut dem Orgel-Baumeister Buchholtz in Akkord gegeben war, zur Abnahme fertig geworden, habe ich den Herrn Prof. Zelter ersucht, sich gemeinschaftlich mit dem Herrn Musikdirector Bach der Abnahme dieses Werks zu unterziehen.

Seinen hierüber erstelleten, die Güte und Zweckmäßigkeit des Werks bezeugenden Bericht lege ich hiemit abschriftlich ganz gehorsamst vor und bemerke, daß die von Herrn Zelter erinnerte Schwäche der Bälge bei der Ende des Raums, in welchem solche haben angebracht werden müssen, nicht abzuhelfen steht, übrigens das Werk nach der übereinstimmenden Meinung der Herren Zelter u. Bach für den Saal mehr als hinreichend stark ist.

Da nun nach der hiemit vorgelegten, von dem Musikdirector Bach bescheinigten Eingabe des Buchholz vom 9ten d. Mts auch die sämmtlichen ihm in Akkord gegebenen Orgel-Modelle richtig abgeliefert worden sind, so steht ihm die Forderung der zweiten Hälfte der akkordmäßigen Summe ad 796 rthl: mit 398 rthl jetzt zu, deren Anweisung ich in dem beiliegenden Concept hiemit zu Hoher Genehmigung vorlege.

Auch bemerke ich, daß der Bau-Inspector Schramm unter […] Hoher Genehmigung von mir angewiesen worden ist, die beiden Fenster, neben welchen das Orgelwerk gebaut ist, zu dessen Schutze gegen die Sonne mit hölzernen Jalousien […] versehen zu lassen, wie solches von den Herren Zelter und Bach unumgänglich nöthig befunden worden ist.

Berlin pp“

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass bereits im Jahre 1822 Modelle für den Orgelbaukunde-Unterricht bei Buchholz in Auftrag gegeben worden sind. Auch heute stehen dem Institut zahlreiche Modelle zur Verfügung, um das teilweise komplexe Innenleben einer Orgel anschaulich erklären und darstellen zu können. Nach einem ‚Dornröschen-Schlaf‘ auf dem Dachboden des Instituts wurden diese Modelle - vermutlich nach 1903 gebaut - vor kurzem den interessierten Studierenden wieder zugänglich gemacht.

Was mit der alten Buchholz-Orgel im Zeitraum von 1888 bis 1894 geschah, ist ungewiss. Buchholz gibt in seinem Werkverzeichnis den Abbruch in der Oranienburger Straße 1888 an. Wurde die Orgel sofort wieder aufgestellt oder hoffte August Haupt auf ein neues Instrument, welches von ihm nachweislich geplant war? Aber fünf Jahre ohne ein institutseigenes Instrument? Wurde die alte Dame, die 71 Jahre(10) treu diente, im Gebäude der Hochschule für Musik aufgestellt? Joseph Joachim erwähnt den Saal in der Köngl. Akademischen Hochschule für Musik, nicht den Saal des Instituts.(11)

Die alte Buchholz-Orgel jedenfalls, die von Joseph Joachim als die große Orgel beschrieben wird, wurde nachweislich später verkauft und von der Gemeinde Petkus/Baruth für die dortige Kirche erworben. Mit diesem neuerlichen Abbruch, mit Transport und Aufstellung wurde Fa. Gebr. Dinse erst sehr viel später betraut als 1888. Ein Schreiben des Direktors Joseph Joachim belegt den Abbruch im September 1902, nachdem die Zahlung aus Petkus eingegangen ist:(12) 

 

„22.09.1902            Joseph Joachim an Gemeindekirchenrat Petkus

Charlottenburg, den 22. September 1902

Fasanenstrasse 1

 

Antwort auf das Schreiben vom 19.9.02

Die größere Orgel aus dem bisherigen Saal der Königlichen akademischen Hochschule für Musik wird der Kirchengemeinde Petkus zum Preise von 1200 M. buchstäblich: Eintausendzweihundert Mark verkauft. Der Gemeindekirchenrath wird ergebenst ersucht, den vorgenannten Betrag an die Kasse der Königlichen akademischen Hochschule für Musik in Charlottenburg, Fasanenstraße 1, welche zur Annahme des Kaufgeldes angewiesen ist, portofrei zu zahlen. Nach erfolgter Zahlung wird, dem ausgesprochenen Wunsche nachkommend, die Orgel dem Orgelbauer Dinse zum Abbruch überlassen werden.

Der Director

Joachim“

Abb. 4, (13)

Die Firma Dinse baute 1902 die Buchholz-Orgel mit zahlreichen Änderungen in Petkus wieder auf. Das Instrument hat damit fünf Umzüge mit dem Institut erlebt, bevor es nach einem sechsten Umzug endgültig sein Zuhause in Petkus fand. 

Spannend ist die genaue Bestandsaufnahme der Petkuser Bucholz/Dinse-Orgel, insbesondere hinsichtlich des Anteils an originalem Buchholzbestand. 

Zustand des Instrumentes in der Dorfkirche zu Petkus im Juni 2021:

Bildschirmfoto 2022-10-18 um 00.00.35.png

Vor Abgabe der originalen Prospektpfeifen an den Reichsmilitärfiskus(14) nahm Alexander Schuke(15) die Mensuren des alten Prospektes in Petkus auf, so dass man davon ausgehen kann, dass die Gestaltung des 8‘-Prospektes (bis auf die Ornamentik und zwei Stützen) jene aus dem Jahr 1822 ist. 

Abb. 5,(16) Aufzeichnungen von Alexander Schuke (17) und heutiger Prospekt

Bildschirmfoto 2022-10-17 um 21.29.34.png

                    Abb.6,(18) Buchholz/Dinse-Orgel in der Dorfkirche Petkus/Baruth.

Wegen der Höhe der Orgel wurde die Kirchendecke oberhalb der Orgel geöffnet.

Dinse-Orgel

Anfang der 1890er Jahre wurde von der Firma Gebr. Dinse/Berlin eine Orgel mit zwei Manualen und Pedal für das Institut in der Potsdamer Straße Nr. 120 gebaut. Heute ist die Orgel im originalen Zustand in der Hardenbergstraße Nr. 41 beheimatet. Die Disposition lautet:

Bildschirmfoto 2022-10-17 um 23.25.47.png

Sicher ist, dass diese Dinse-Orgel spätestens 1893/4 existierte (siehe unten: vorhandene Inschrift auf einer der Füllungen). Möglicherweise war die Aufstellung auch schon etwas früher erfolgt. Entweder ein Orgelbauer der Firma Dinse oder ein Rucksack-Orgelbauer namens F. Capsar ‚verewigte‘ sich während des Aufbaus oder bei anderer Gelegenheit. 

Abb. 7 (19)

Damit das Instrument in die neue Räumlichkeit im Gebäude Hardenbergstraße aus dem Gebäude Potsdamer Straße Nr. 120 mitgenommen werden konnte, wurde das Gehäuse am oberen Teil des mittleren Prospektfeldes gekürzt und der Boden des Raumes tiefer gelegt.(20)

 

Saal-Orgel der Firma Sauer für die Hardenbergstraße

Im Institut in der Hardenbergstraße 41 wurde nach 1903 neben der alten Dinse-Orgel eine größere zweimanualige Orgel der Firma Sauer im Saal (heute: Aula) aufgestellt. Weitere Orgeln gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach den Bauzeichnungen waren zwei Orgeln vorgesehen: Für die Aula eine größere Sauer-Orgel(21) (die mehrmals bis 1930 erweitert wurde) und für den kleinen, tiefer gelegten Orgelraum im Erdgeschoss die Dinse-Orgel aus der Potsdamer Straße. 

Abb. 8 (22), Disposition der Sauerorgel in der Aula, (ehemals Saal), Zustand 1930

Steinmeyer-Orgel Raum C, Hardenbergstraße

Später existierte im Raum C eine Steinmeyer-Orgel.(23) Sie wurde 1984 durch einen Neubau der Firma Karl Schuke BOW ersetzt. Einige Pfeifen der Steinmeyer-Orgel sind Bestandteil des neuen Orgelwerkes. Um 1980 lautete die Disposition wie folgt:

Bildschirmfoto 2022-10-17 um 23.16.07.png

Sauer-Orgel Schloss Charlottenburg

Aus den Angebotsunterlagen der Firma Sauer vom 20. Februar 1935 für den Bau einer neuen Orgel für den Orangerie-Saal mit 41 Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal für das Schloss Charlottenburg entnehmen wir folgende Disposition:

Abb. 9 (24)- Entwurf eines Freipfeifenprospekt für den Orangerie-Saal (Eosandersaal) im Schloss Charlottenburg

Bildschirmfoto 2022-10-17 um 22.24.23.png

Diese Disposition kam mit etlichen Änderungen 1936 zur Ausführung.(25) Im Zusammenhang mit der geplanten Schloss-Orgel überliefern uns die Akten(26) einen regen Schriftwechsel zwischen der Verwaltung und den Orgellehrenden Prof. Heitmann, Prof. Reimann und Herrn Ahrens. Hierbei ging es darum, ein Instrument mit 3 Manualen zu realisieren, wie es das Angebot vorgab. Eine Orgel mit Schleifladen war damals allerdings kostenintensiver als eine mit Taschenladen. Es sollten nach Meinung der Orgellehrenden dem Zeitgeist entsprechend Schleifladen gebaut werden, keine Taschenladen, wie es ein alternatives Angebot auswies. In einem Schreiben von Prof. Reimann(27) ist die Rede von zwei Klein-Orgeln der Fa. Walcker. Zum einen im Schloss in der ‚Küche‘ mit 4 Registern, zum anderen eine in der Hardenbergstraße Nr. 41 im Turmzimmer mit 9 Registern. Diese beiden Instrumente wurden nach schriftlichen Verhandlungen zugunsten der neuen großen Sauer-Orgel mit Schleifladen für den Eosander-Saal – Orangerie - von der Firma Sauer in Zahlung genommen. 

Üborgel im Turmzimmer der Hardenbergstraße 41

Bis zum Frühjahr 1936 gab es (gemäß Angabe von Prof. Reimann)(28) im Turmzimmer eine Üborgel der Fa. Walcker, die ausschließlich über die Galerie der Aula zu erreichen war:

Bildschirmfoto 2022-10-17 um 22.29.43.png

Sauer-Positiv für die Aula, Schrankform

In den Aufzeichnungen von Rudolf Haupt(29) wird um 1935 von einem Schrankpositiv der Firma Sauer für die Aula berichtet.(30) Gedackt 4‘, Principal 2‘, Quinte 1 1/3‘ Oktave 1‘ und Regal 8‘, c-c‘‘‘. Es soll im Sommer 1934 aus der Aula entfernt worden sein. Gemeinsam mit den Orgelmodellen für den Orgelkundeunterricht (siehe Kapitel Buchholz-Orgel) wurde auf dem Dachboden über der Aula vor ca. 10 Jahren durch Zufall ein fast ähnliches Orgelpositiv der Firma Sauer entdeckt. Die Disposition lautet: Metallgedackt 4‘, Oktävlein 1‘ und Holzregal 8‘, c-d‘‘‘. Der Machart entsprechend würde man dieses Instrument eher in die 50er Jahre datieren. Heute steht es in Raum B.

Abb. 10 (31)

Orgelbestand Schloss Charlottenburg bis 1945

 

Insgesamt gab es im Schloss fünf Orgeln,(32) welche alle im Krieg verbrannten; auch die originale Schnitger-Orgel aus dem Jahre 1706 ist nicht erhalten, die bereits 1943 ausgelagert wurde. Eine Orgel in der ehemaligen Küche, eine dreimanualige Multiplex-Orgel, eine zweimanualige Multiplex-Orgel, die große Sauer-Orgel im Eosandersaal (Orangerie-Saal), eine weitere Übeorgel aus dem Jahre 1939 für Raum 15 und die bereits vorhandene Schnitger-Orgel in der Eosanderkapelle, die damals als die älteste Orgel Berlins galt.(33)

Orgeln nach 1945 Hardenbergstraße

 

Im August 1944 wurde die Sauer-Orgel in der Aula durch einen Bombenangriff beschädigt. Karl Schuke bekam 1948 den Auftrag, sie technisch instand zu setzen und umzubauen.

Abb. 11 (34)

1960 wurde die Sauer-Orgel durch einen Neubau der Firma Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke ersetzt. In den 60er Jahren gab es daneben einige Serieninstrumente der Fa. Walcker.(35)

Endnoten 

1 - British Library, Add. 35159, fol. 32v-33r.

2 - Archiv HU, wie Dinglinger, Anm. 13. S. 97r.

3 - Archiv HU, wie Dinglinger,, Anm. 13. S. 97r.

4 - Archiv HU, wie Dinglinger, Anm. 13. S. 97v  und 98.

5 - Details der Buchholz-Orgel in Petkus. Fotos: Michael Bernecker, 2021.

6 - Archiv HU, wie Dinglinger, Anm. 13, S. 99; Anweisung der Restzahlung an die Orgelbaufirma Buchholz.

7 - Ebda.

8 -  Accordmäßig, d.h. Berechnung nach Fertigstellung, nicht nach aufgewendeter Arbeitszeit.

9 - Archiv HU, wie Dinglinger, Anm. 13, S. 99.

10 - Vgl. Dinglinger, Anm. 23.,

11 - Vgl. dazu auch Dinglinger, Anm. 77.

12 - Akte Kirchengemeinde Petkus

13 - Originalschreiben von Joseph Joachim an die Kirchengemeinde in Petkus. Akte Kirchengemeinde Petkus, wie Anm. 24.

14 - 1917 mussten in Deutschland Orgelpfeifen aus Zinn an den Reichsmilitärfiskus abgeliefert werden, nicht um daraus Munition zu fertigen, sondern zum Verzinnen des Feldgeschirrs, zur besseren Hygiene.

15 - Akte Kirchengemeinde Petkus

16 - Fotos: Michael Bernecker, 2021.

17 - Akte Kirchengemeinde Petkus

18 - Foto: Michael Bernecker, 2021.

19 - Foto: Michael Bernecker.

20 - Dies war möglich, weil dieser Teil des Hauses in der Hardenbergstraße nicht unterkellert wurde.

21 - Disposition in: Michael Zagorni, Berliner Hochschulorgeln seit 1820, Wiss. Hausarbeit im Studiengang Kirchenmusik, UdK Institut für Kirchenmusik (maschr.) 1991, S. 39-45.

22 - Michael Zagorni, wie Anm. 21, S. 42-43.

23 - Vgl. dazu: Michael Zagorni, wie Anm. 21, S. 46.

24 - Archiv UdK Berlin, wie Dinglinger, Anm. 100.

25 - Vgl. dazu: Michael Zagorni, Anm. 21, S. 51-52.

26 - Archiv UdK Berlin, wie Dinglinger, Anm. 100. 

27 - Wolfgang Reimann an die Orgelbauanstalt W. Sauer in Frankfurt a. O. z. Hd. Herrn Rother, 2. Januar 1936, Archiv UdK Berlin, wie Dinglinger, Anm. 100.

28 - Ebda.

29 - Aufzeichungen von Rudolf Haupt, Berlin, um 1935, im Archiv Behrend; vgl. dazu: Michael Zagorni, wie Anm. 21, S. 107.

30 - Vgl. dazu: Michael Zagorni, wie Anm. 21, S. 47.

31 - Foto: Michael Bernecker. 

32- Archiv Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt, Gutachten vom 8. August 1953.

33 - Vgl. dazu: Michael Zagorni, wie Anm. 21, S. 46-56.

34 - Disposition in: Michael Zagorni, wie Anm. 21, S. 44-45.

35 - Unter dem folgenden Link sind alle wichtigen Orgeln des Instituts seit 1960 beschrieben: https://www.udk-berlin.de/universitaet/fakultaet-musik/institute/institut-fuer-kirchenmusik/institut/instrumente/ 

Heute existiert neben den unter dem vorstehenden Link zu findenden Instrumenten auch noch eine weitere kleine (Üb-)Orgel in Raum B, erbaut von der Fa. Karl Schuke BOW, die vorher in der Berliner Kirchenmusikschule in Spandau stand und bei deren Schließung 1998 vom Institut für Kirchenmusik an der UdK übernommen wurde.

bottom of page